Olympische Spiele: Binta Ndiaye

Die Schweizer Judoka Binta Ndiaye kämpft am 28. Juli an den Olympischen Spielen in Paris -52kg. 

Bei der Vorschau zu den Spielen wollen wir etwas zurückblicken. Doch gibt es bei Binta Ndiaye eigentlich (noch) nicht ganz soviel, worauf wir zurückblicken können. Und gerade dieser Fakt macht ihre Teilnahme umso aussergewöhnlicher! Mit ihren gerade mal 19 Jahren gehört sie zu den jüngsten Teilnehmerinnen überhaupt – im Kontext Schweizer Judoka dürfte sie die Jüngste der Geschichte sein.

Die Reise nach Paris wurde der Ausnahmeathletin aber alles andere als leicht gemacht. Dank starker Resultate konnte sie sich auf Rang 16 der Weltrangliste positionieren und entschied ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit Teamkollegin Fabienne Kocher mit nur einer Ranglisten-Position für sich. Die Meilensteine dafür wurden in diesem Jahr gelegt mit einem zweiten Rang beim Grand Prix in Österreich sowie Silber beim Grand Slam in Duschanbe. 

«Jung, begabt, technisch versiert»

Trotz ihres jungen Alters konnte Binta bereits Fähigkeiten erwerben, die ihre Konkurrenzfähigkeit bei der Elite unterstreichen. Bei ihren letzten Einsätzen brillierte die Athletin vom Judokwai Lausanne mit starken Bodentechniken, die ihr wichtige Siege einbrachten. Eine Tatsache, die auch dem ehemaligen Leistungssportler Ciril Grossklaus auffiel: «Binta ist deshalb erfolgreich, da sie sehr gut im Bodenkampf nachsetzt.» Zudem sieht er einen entscheidenden Vorteil:  «Sie ist relativ neu auf der Welttournee unterwegs. Nicht alle Gegnerinnen sind ihr begegnet und in ihrem Alter etabliert man noch laufend neue Techniken». 
Von Kampf zu Kampf kann man Bintas Lernfähigkeit beobachten, was ihr zu konstanter Steigerung der Leistungsfähigkeit verhilft. Mit einem klassischen Stil, grossen Techniken und guter Kondition bleibt sie über die gesamte Kampfzeit für jede Gegnerin gefährlich. «Binta ist jung, begabt und technisch versiert. Sie ist stark im Stand und auch am Boden. Ihr ist sicher viel zuzutrauen», ist Leo Held, ehemaliger Nationaltrainer, überzeugt. 

Deshalb zählt Binta zu den Medaillenanwärterinnen

Binta Ndiaye sieht sich einer sehr starken Konkurrenz gegenüber. Zwar wird man sie noch nicht zum engsten Kreis der Favoritinnen zählen, doch wie mehrfach in Erfahrung gebracht, haben die Spiele ihre eigenen Gesetze und Überraschungen. Genau da sieht Larissa Caluori, ehemals Leistungssportlerin und Office-Mitarbeiterin, die besten Chancen: «Binta kann deshalb überraschen, weil sie nicht zu den absoluten Favoritinnen gehört, und sie eine junge, talentierte Athletin ist". Leo Held erkennt ebenso das Potenzial: «Eine Endlaufplatzierung, also mindestens Rang 7, ist machbar. Auch eine Medaille ist im Bereich des Möglichen. Wir sind gespannt!». Schliesslich sieht Juliane Robra die Turnierstärke unserer Athletin: «Binta Ndiaye kann eine Medaille gewinnen, weil sie Grossanlässe liebt und Kämpfe im Stand, sowie auch im Boden für sich entscheiden kann.»

Wir drücken die Daumen und erwarten mit Freude den Auftritt von Binta Ndiaye!

Einsatztage:  

  • 28. Juli: Binta Ndiaye -52kg
  • 29. Juli: Nils Stump -73kg
  • 01. August: Daniel Eich -100kg

von Benar Baltisberger

am 22.07.2024 16:55


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